2 Wölfe, die Männer und Du

von | Apr 27, 2019 | 0 Kommentare

Sicherlich kennst du die Geschichte von den zwei Wölfen, dem Indianer und seinem Sohn.

Ein alter Indianer sitzt mit seinem Sohn am Lagerfeuer. „Das Flammenlicht und die Dunkelheit, sind wie die zwei Wölfe, die in unseren Herzen wohnen“, sagt plötzlich der Indianer zu seinem Sohn.

„Der eine, – der Schwarze Wolf ist böse. Er arbeitet mit Angst, Ärger, Sorgen, Schuld, Lügen, Unterdrückung, Vorurteile, Eifersucht, Neid, Gier, Überheblichkeit, Arroganz, Feindschaft und Hass. Er ist rachsüchtig, aggressiv und grausam.

Der andere, – der Weiße Wolf ist gut. Er nutzt Zuneigung, Vertrauen, Aufrichtigkeit, Offenheit, Liebe, Wohlwollen, Güte, Verständnis, Mitgefühl, Freundschaft, Frieden, Rücksicht, Gelassenheit, Hoffnung, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Wahrheit und Freude. Dieser Wolf ist liebevoll, sanft und mitfühlend.

In jedem von uns lebt ein Weißer und ein Schwarzer Wolf. Zwischen beiden Wölfen findet ein immerwährender Kampf statt.“ Der Sohn schaut seinen Vater nachdenklich an und fragt schließlich: „Sag Vater, welcher der Wölfe gewinnt den Kampf?“ Der Indianer sieht ihn eindringlich an und antwortet: „Es gewinnt der Wolf, den du am häufigsten fütterst!“

Was hat nun die Geschichte von den zwei Wölfen mit dir und den Männern zu tun?

Nehmen wir mal an, du bist eine Frau, Mitte 40, schaust auf dein Liebesleben zurück und stellst fest, dass du immer wieder Männer triffst, die sich nicht auf dich einlassen und die nicht frei für dich sind. Du willst ihn unbedingt, aber er will dich nicht. Du weißt genau, dass du sofort in Beziehung sein könntest, wenn du wolltest – doch das wäre dann mit einem Mann, der dich unbedingt will, den du aber nicht willst.

Den, der dich nicht will, findest du aufregend, spannend, bei ihm bist du unsicher, aufgeregt und voller Leidenschaft.

Den, der dich will, findest du langweilig, ihm gegenüber fühlst du dich überlegen, irgendwie stärker, trittst ihm gegenüber in einer Mischung aus starkem Selbstbewusstsein und Überheblichkeit auf und findest genau das ziemlich abtörnend. Vor allem auch, weil du weißt, dieser Mann würde alles für dich tun, er würde dich auf Händen tragen, immer an deiner Seite sein und für dich durch´s Feuer laufen, wenn er wüsste, so könnte er dein Herz für sich öffnen.

Der andere Mann, also der, den du bewunderst, den du auf einen Sockel stellst, der für dich DER Mann deiner Träume ist, von dem du behauptest, ihn sehr zu lieben, dieser Mann ist für dich nicht greifbar, meistens hat er keine Zeit, er zeigt sich mit dir auch nicht unter seinen Freunden, Familie schon gar nicht. Die anderen wissen zwar, ihr habt was miteinander, aber offiziell soll das bloß nicht werden. Ihr habt da euren eigenen kleinen Kosmos und der beschränkt sich auf gemeinsame Abende in einer Bar oder einem Restaurant mit anschließender langer Nacht im Bett. Spätestens am nächsten Morgen löst sich euer kleiner Kosmos wieder auf, meistens aber auch schon in der gleichen Nacht. Danach gibt es euch beide dann erstmal nicht mehr. Bis zum nächsten Treffen, das dann wieder genauso abläuft.

Das geht dann solange, bis er sich für eine Frau entscheidet – wenn er nicht schon vorher mehrere neben dir hatte – die nun die Position einnimmt, die du einnehmen würdest bei dem Mann, den du für langweilig hältst.

Dein Angebeteter führt nun also eine Beziehung, eine richtige Beziehung, mit einer Frau und alle dürfen davon erfahren, auch du. Und du bekommst dann natürlich mit, dass er mit ihr all die Dinge tut, die du so gerne mit ihm getan hättest.

Hoffentlich meldet sich jetzt nicht dein Langweiler bei dir, dann bist du so richtig angenervt von ihm. Oder aber es gefällt dir für einen Moment sogar, um nicht ganz so alleine, abgelehnt und einsam zurückzubleiben.

Und während du zwischen angenervt sein und dir auch mal Zweisamkeit gefallen lassen schwankst, hoffst du insgeheim, dass das eh nichts wird mit den beiden und dass die eh nicht glücklich miteinander werden.

Du schwankst zwischen Hoffen und Wissen, dass er zu dir zurückkommen wird. Auch wenn eure Affäre schon seit einigen Jahren andauert und er unzählige Male die Gelegenheit hatte, sich für dich zu entscheiden, weißt du ganz genau, dass er irgendwann reumütig vor der Tür stehen wird, weil er es deiner Meinung nach all die Jahre einfach nicht geblickt hast, dass du die Frau seiner Träume bist.

Unerbittlich hältst du also weiter an ihm fest, obwohl er schon längst weg ist und auch nie wirklich da war, während du genauso unerbittlich diejenigen abwehrst, die gerne an deiner Seite wären.

Kannst du schon erkennen, wer der Schwarze Wolf und wer der Weiße Wolf ist?

Warum ist das so, dass wir die, die uns nicht wollen, so anbeten und die, die uns wollen so ablehnen? Ich habe das ja damals selbst alles gelebt und weiß es daher aus sehr direkter eigener Erfahrung und ich beobachte es heute bei sehr vielen Frauen – es geht um den nicht stabilen Selbstwert. Und der äußert sich in beiden Fällen. Sowohl beim Angebeteten als auch beim Langweiler handelst du aus einem instabilen Selbstwert heraus. Das eine ist nur die Kehrseite des anderen. Wäre es nicht so, wäre dein Selbstwert stabil, würdest du dich ganz anders verhalten. Dann würdest du dich von dem Mann abwenden, der dich nicht will bzw. du würdest einen solchen Mann gar nicht erst anziehen. Und du würdest dich darüber freuen, dass es einen Menschen gibt, der dich aufrichtig mag, unabhängig davon, ob du nun auch etwas von ihm willst oder nicht.

Der geringe Selbstwert hat natürlich seine Geschichte. Der ist in jungen Jahren entstanden. Da in der Zeit, als die Glaubenssätze und Überzeugungen sich in dir breit gemacht haben. die da heißen:

– Ich bin nicht gut genug.

– Ich bin nicht liebenswert.

– Ich habe es nicht verdient.

– Keiner liebt mich.

– etc.

Nun hältst du an einem Mann fest, der dich nicht will und ganz genau damit fütterst du den Schwarzen Wolf in dir, denn der Kontakt zu diesem Mann bestätigt dir immer wieder die alten Glaubenssätze und Überzeugungen. Das heißt, dein altes Programm wird in dir abgespult und dein Unterbewusstsein bekommt immer wieder von dir auf´s Neue die Botschaft: Ich will so bleiben wie ich bin, ich will das alles so bleibt wie es ist. Die Folge von diesen selbstverletzenden alten Glaubenssätzen und Überzeugungen sind dann natürlich Gefühle wie Eifersucht, Neid, Angst, Ärger, Sorgen, Schuld, etc.

Und indem du den anderen Mann langweilig findest, fütterst du ebenso den Schwarzen Wolf, denn in der Begegnung mit ihm siehst du dich selbst. Er hält dir den Spiegel vor. Denn so, wie du es empfindest, dass er hinter dir herennt, rennst du selbst ja hinter dem Angebeteten her und das vorgeführt zu bekommen, ist nicht angenehm. In deiner Abwehr gegen den Langweiler verstecken sich all deine Überzeugungen, nicht liebenswert zu sein. Also läuft auch hier wieder das alte Programm ab und ruft Emotionen hervor wie Vorurteile, Überheblichkeit, Arroganz, Feindschaft und na und vielleicht sogar Hass.

Was kannst du nun tun, um den Weißen Wolf in dir zu füttern und ihn gewinnen zu lassen?

Erstmal ist es ganz wichtig zu verstehen, dass es hier nicht um gewinnen und verlieren geht. Die Metapher in der Geschichte meint nicht, dass du den Schwarzen Wolf vernichten sollst, damit er nicht mehr da ist. Vielmehr geht es darum, anzuerkennen, dass er da ist, denn auch er hat seine Kraft und Stärke, die du für dich nutzen kannst, vorausgesetzt du gibst ihm das richtige Futter. Und das findest du nicht bei einem Mann, der dich nicht will.

Wenn ein Mann dir sagt oder zu verstehen gibt, dass er mit dir keine Beziehung will, dann ist das völlig in Ordnung, das hat mir dir und deinem Selbstwert nichts zu tun. Es geht dann darum zu schauen, was du willst. Und wenn du eine Beziehung mit ihm willst, dann kannst du es ihm ja sagen. Doch dann ist es wichtig zu sehen, dass da zwei Menschen sind, die nicht das Gleiche wollen und dass es dann nicht geht bzw. keinen Sinn macht, es trotzdem unerbittlich weiter zu versuchen. Wenn du dann weiter da dranbleibst, dann nur, weil du dir – unbewusst – deine alten Überzeugungen bestätigen lassen willst und nicht etwa, weil du ihn liebst. Würdest du ihn wirklich lieben, dann könntest du ja auch dich selbst lieben und dann würdest du das akzeptieren, dass er nicht so empfindet wie du. Und schon gar nicht würdest du insgeheim darauf lauern, dass es mit der anderen Frau nicht klappen wird.

Und wenn ein Mann dir sagt, dass er eine Beziehung mit dir will und du willst sie nicht mit ihm, dann würdest du ihm das sagen. Das hast du ja wahrscheinlich auch schon getan, erst freundlich, dann biestig und zickig, weil er es einfach nicht kapieren will. Das würdest du dann nicht tun, biestig und zickig werden. Im Gegenteil, du würdest dankbar dafür sein und dich darüber freuen, dass es einen Menschen gibt, der dir nah sein möchte. Du müsstest das dann nicht abwehren.

Wenn wir nun die Energie der Aggression des Schwarzen Wolfes nehmen und uns nicht auf Aggressivität als Verhalten konzentrieren, dann geht es bei der Energie um innere Bereitschaft, das ist die Bedeutung von Aggression. Und diese Kraft und Macht der inneren Bereitschaft des Schwarzen Wolfes solltest du für dich nutzen, also wirklich für dich selbst. Heißt zu schauen, wie du die innere Bereitschaft, die wirkliche innere Bereitschaft zur Veränderung in deinem Liebesleben in dir erwecken kannst. Eine so glasklare, absolute innere Bereitschaft, die dir durch ihre Kraft und Stärke hilft, dich aus diesem scheinbar endlosen Kreislauf von „Ich will dich, du willst mich nicht“ zu befreien und dir deines eigenen Wertes bewusst zu werden. Ja, bewusst zu werden. Ihn dir also nicht erst aneignen müssen, denn das ist nicht nötig. Du hast ihn bereits, du bist wertvoll, jetzt und schon immer gewesen. Du brauchst nichts zu tun, um wertvoll zu sein. DU BIST ES! Es braucht lediglich, dir dessen bewusst zu werden und da kann die Energie des Schwarzen Wolfes dir durchaus dienlich sein.

Wie fütterst du nun den Weißen Wolf?

Wenn du nun also die innere Bereitschaft zur Veränderung hast, dann braucht es, dass du dir deiner unbewussten Glaubenssätze und Überzeugungen bewusst wirst, sie überprüfst und dir neue, dir dienliche Glaubenssätze und Überzeugungen zulegst. Es geht darum, zu erkennen, welche Programme bei dir laufen, wenn du im Kontakt mit dem Angebeteten bist – oder gerade mal wieder nicht, weil die Nacht wieder zu ende ist – und welche Programme bei dir laufen, wenn der Langweiler auftaucht.

Und dann hast du die Wahl. Du kannst die harte Tour wählen und dich mehr beim Angebeteten aufhalten, warten bis der eine Beziehung mit einer anderen Frau eingeht und es dir so richtig wehtut und dir alle deine alten Glaubenssätze nackt ins Gesicht springen.

Oder du gehst den anderen Weg, bei dem du ganz genau hinschaust, was der Langweiler in dir triggert. Denn der ist für dich eine Schatzgrube deiner Selbst. Alles, und wirklich alles, was dich an dem aufgeregt, gehört zu dir selbst. Und wenn du dann beginnst, all diese Anteile in dir zurückzuholen, dann beginnt wahre innere Heilung in dir, dann wirst du wieder vollständig. Und aus dieser Vollständigkeit heraus fällt es dir nicht schwer, zu sehen, dass du wertvoll bist und es schon immer warst. Dann kannst du beginnen, dich selbst zu genießen, so wie du bist.

Lasse also den Angebeteten los. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Doch es führt kein Weg daran vorbei. Unterlasse einfach alles, was einen Kontakt zu ihm herstellt. Stelle dir das wie bei einem trockenen Alkoholiker vor. Der trinkt auch nicht mittags ein paar Schnäpschen und erwartet, dass er so vom Alkohol loskommt. Übe dich in völliger Abstinenz dem Mann gegenüber, der dich nicht will.

Und füttere in der Zwischenzeit den Weißen Wolf in dir erst einmal ganz für dich allein. Gib dir also selbst Mitgefühl, Zuneigung, Vertrauen, Aufrichtigkeit, Offenheit, Liebe, Wohlwollen, Güte, Verständnis, Freundschaft, Frieden, Rücksicht, Gelassenheit, Hoffnung, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Wahrheit und Freude.

Füttere dich damit, jeden Tag auf´s Neue, immer und immer wieder. Das braucht Übung, sein altes Programm neu zu überschreiben. Es ist wie ein Muskel, der auch immer regelmäßig trainiert werden möchte, um zu wachsen.

Und dann gebe den Menschen deine Liebe, die sie annehmen möchten. Begegne dem Langweiler und sei ihm dankbar, dass er dir so den Spiegel vorhält. Gebe ihm deine Liebe, dein Mitgefühl, dein Wohlwollen. Du brauchst keine Beziehung mit ihm anfangen, wenn du das nicht möchtest. Übe dich einfach darin, ihn nicht mehr abzulehnen, sondern ihm dankbar zu sein. So lädst du den Weißen Wolf in dir ein, zu erwachen.

Und aus der Ferne, also ohne Kontakt, kannst und solltest du natürlich auch dem Angebeteten dankbar sein, denn auch durch ihn lernst du eine Menge für dich. Passe da nur auf, dass du dir nichts vormachst und dich jetzt in tiefer Dankbarkeit ihm gegenüber übst und insgeheim hoffst, dass er sich doch noch auf dich einlässt. Dann beginnst du nämlich wieder den Schwarzen Wolf in seiner Aggressivität zu füttern.

Du brauchst diesen Weg auch nicht alleine gehen. Das ist dann nämlich ganz schön anstrengend und schwierig. Lass dich dabei unterstützen, dann wird es viel leichter. Du kannst dir gerne bei mir eine kostenfreie Coaching Session buchen und wir schauen gemeinsam, wo du gerade stehst und ob du schon bereit bist, wirklich eine Veränderung in deinem Liebesleben herbeizuführen.

Dann, und nur dann, macht es Sinn, dich von einem Coach unterstützen zu lassen. Schau da ganz ehrlich hin. Willst du wirklich eine Veränderung oder suchst du jemanden, der dir die Zeit des Festhaltens am Angebeteten versüßt? Viele Frauen tun das so, machen sich dabei selbst etwas vor und wundern sich, warum sie noch immer in Leid und Kummer sind.

Es ist gut und wichtig, dass du das für dich herausfindest. Denn ein Coaching wird für dich nur dann erfolgreich sein, wenn du die Veränderung wirklich willst. Andernfalls bist du vielleicht einfach noch nicht so weit und es braucht noch ein paar qualvolle Runden durch den Kreislauf von „Ich will dich, du willst mich nicht“, bis du dir die Kraft und Macht des Schwarzen Wolfes zu eigen machst und deine innere Bereitschaft voll da ist, den Weißen Wolf in dir zu erlösen.

Herzlich 

Deine Jivana 

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