Was du von der tibetischen Sandmalerei über Loslassen lernen kannst

von | Jan 5, 2021 | 0 Kommentare

Die Zeremonie der tibetischen Mönche

Es gibt eine Zeremonie bei den tibetischen Mönchen, bei der sie über mehrere Tage hinweg auf dem Boden mit feinem bunten Sand Mandalas streuen.

Am 5. Tag wischen sie mit einem Pinsel durch das Mandala und zerstören es somit wieder. Der Sand wird aufgenommen und ins Wasser geschüttet, z.B. in einen Fluss. Die Zerstörung des Mandalas symbolisiert die Vergänglichkeit von allem. Mit dem Schütten ins Wasser wird der Sand symbolisch dem ewigen Kreislauf des Lebens zurückgegeben.

Als ich das erste Mal davon hörte, war ich total baff. Was für eine körperliche Tortour, Tage lang auf dem Boden rumzukriechen und in gebückter Haltung diese Sandbilder zu malen. Nur, um sie anschließend wieder zu zerstören. Nichts anderes wird mit diesen Bilder gemacht. Sie sind dafür da, um am Ende wieder zerstört zu werden.

Die Mönche üben sich mit ihrer Zeremonie darin, nicht an Materiellem festzuhalten. Sie üben sich darin, Vergänglichkeit anzunehmen. Sie üben Loslassen.

„Wow!“, dachte ich damals. Ich steckte mitten in einer dieser furchtbar schmerzhaften Affären fest. Ich wollte so unbedingt loslassen, doch ich konnte es nicht. „Warum nur tue ich mir das an?“, fragte ich mich immer wieder.

Diese Sandmalerei hatte etwas in mir bewegt. Immer wieder kam sie mir in den Sinn, wenn ich verzweifelt war und einfach nicht loslassen konnte. „Mach es wie die Mönche, lass einfach los“, dachte ich dann oft.

Es dauerte lange, bis mir das im zwischenmenschlichen Bereich genauso gelang, wie auch bei materiellen Dingen. Doch in beiden Bereichen hilft es mir bis heute sehr.

Erst letzten habe ich es wieder erlebt.

Ich nahm die Podcast Folge „Einen Mann loslassen“ auf. Als ich anfing in das Mikro zu sprechen, sprudelten die Worte einfach so aus mir heraus. 30 Minuten lang sprach ich ohne Öhms und Öhs in einem Rutsch die Folge herunter. Ich war von mir selbst und dem Flow in mir so überrascht, dass ich ein lautes WOW! Wie genial hast du das gemacht!“, mir selbst zurief.

Ich blickte auf meinen Bildschirm, sah die Aufnahmespur und keinen Ausschlag. Ich guckte nochmal und nochmal und nochmal. Es dauerte eine Weile. Ich wollte es zuerst nicht wirklich glauben: „WHAT?! ECHT JETZT?!“

Ja, echt jetzt. Ich hatte nicht auf Record geklickt. Heißt, ich hatte 30 Minuten lang im mega Flow gesprochen und es leider nicht aufgenommen.

Und zack, kamen mir die tibetischen Mönche mit ihrer Sandmalerei in Erinnerung. Ein Lächeln kam auf mein Gesicht, die Anspannung ging aus meinem Körper, die stressigen Gedanken wurden weniger und ich begann von vorn.

Mit der Erinnerung an die Sandmandalas passierte etwas ganz Entscheidendes. Das ist es, was auch du brauchst, um leichter loslassen zu können:

Der Moment, in dem mir klar war, dass ich nicht aufgenommen hatte, löste emotionalen und körperlichen Stress in mir aus. Mein Körper spannte an und meine Gedanken schimpften laut.

Mein System stand also unter Strom.

Mit der Erinnerung an die Sandmandalas kam in mein System Freude und Begeisterung, die ich für die Mönche und ihre Zeremonie habe. Dadurch baute sich der emotionale und körperliche Stress ab. Die Anspannung ging aus meinem Körper, die Gedanken wurden freundlich.

Mein System beruhigte sich also wieder.

In der Folge konnte ich gleich mit der Wiederholung der Aufnahme beginnen und wieder 30 Minuten am Stück durchsprechen. Zwar war der Flow nicht mehr so da wie zuvor und da waren auch einige Öhms und Öhs in meinen Sätzen. Doch ich war in der Lage, einfach weiterzumachen.

Warum?

Ich lies los.

Möglich war das, weil an die Stelle von emotionalem und körperlichem Stress, Freude und Begeisterung kam. Das ist es, was du auch brauchst, um leichter loslassen zu können.

Hätte ich ohne die Erinnerung weitergemacht, wäre ich sozusagen auf dem Stress sitzen geblieben. Das hätte mich sehr viel Energie gekostet. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass ich mich dann nicht gleich wieder dran gemacht hätte, die Folge fertig zu bringen.

Was kannst du da nun von lernen, wenn du einen Mann loslassen willst?

Oft ist es so, dass wir glauben zu wissen, warum wir nicht loslassen können. Mindestens genauso oft ist es aber auch so, dass das gar nicht die Gründe sind. Es kann sehr gut sein, dass es in deinem Unterbewussten eine Verknüpfung gibt, die sozusagen anspringt, wenn du in die Situation des Loslassens kommst.

Dabei kann es mitunter ausreichen, dir das einfach nur vorzustellen, ihn jetzt endgültig loszulassen und schon reagiert dein System mit emotionalem und körperlichem Stress. Jetzt braucht es, dass du dem etwas gegenüberstellst, was den Stress auflöst.

Das muss jetzt nicht die Erinnerung an Sandmalerei sein. Das kann auch alles andere sein, das in dir Freude und positive Gefühle auslöst. So kannst du dann die Verknüpfung lösen, die im Unterbewussten sitzt. In der Folge wird dich das Thema Loslassen nicht mehr so stressen und es wird dir leichter fallen, wirklich loszulassen.

Alles ist vergänglich

Dennoch: Vergegenwärtige dir das, was die Mönche da machen. Es ist genauso wichtig. Denn das ist die Wahrheit, das ist die Realität – ALLES ist vergänglich, einschließlich wir selbst.

Dich darin zu üben, die Vergänglichkeit anzunehmen und Ja zu ihr zu sagen, wird dir das Loslassen leichter machen.

Meditation kann dir dabei eine große Hilfe sein. Nichts anderes ist es, was die tibetischen Mönche machen. Sie geben sich dem Sein mit dem was ist hin. Das ist Meditation. Einfach sein.

Wir können auf vielerlei Weise meditieren. Die meisten verbinden damit, mit geschlossenen Augen still sitzen. Das ist eine sehr herausfordernde Meditationspraxis, die ich vor allem Anfängern nicht empfehle. Mit ihr machst du es dir unnötig schwer. Viel leichter ist es, aktiv zu meditieren und aus der Bewegung in die Stille zu kommen.

Die beste Meditation dafür ist die Kundalini Meditation von Osho. In vier Phasen führt sie dich in die Stille. Zuerst schüttelst du deinen Körper nach einer bestimmten Musik, dann tanzt und bewegst du deinen Körper nach einer anderen Musik. Erst danach sitzt du mit geschlossenen Augen begleitet von wieder anderer Musik. Und dann liegst du in Stille, ohne Musik und ruhst dich aus.

Diese Meditation dauert eine Stunde und ist in meiner Erfahrung die Meditation, die mit der du auf einfache Weise Loslassen lernen kannst.

Hier bekommst du die Kundalini Meditation.*

Es grüßt dich herzlich,

deine Jivana

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