Liebeskummer – was tun und was besser sein lassen?

von | Nov 4, 2021 | 0 Kommentare

Wenn es schmerzt ist es keine Liebe – es ist Liebeskummer.

Was kannst du tun bei Liebeskummer und was lässt du besser sein? Die Antworten findest du in diesem Artikel.

Liebeskummer ist Trennungsschmerz und oft wird er als Teenager Problem belächelt – damit wird er unterschätzt.

Wenn wir Liebeskummer haben fühlen wir uns getrennt von einem geliebten Menschen. Der Schmerz, der dadurch entsteht, kann seelische und körperliche Leiden auslösen. Das kann uns in jeder Altersklasse treffen.

Wir schlafen schlecht, essen wenig oder viel, fühlen uns hoffnungslos, depressiv oder aggressiv. Unsere Lebensfreude ist weg und wir isolieren uns. Viele Frauen können nicht aufhören, den Online Status des Mannes zu kontrollieren. Die Gedanken rasen und kreisen um den anderen.

Häufige körperliche Symptome sind:

  • Muskelschmerzen
  • Magenprobleme
  • Schwindel
  • Herzstiche

Es kann bis zum sogenannten Broken Heart Syndrom kommen, dessen Symptome die eines Herzinfarktes sind.

Wir sehen, Liebeskummer ist gefährlich.

 

Was kannst du tun, damit es nicht so weh tut?

Ich zeige dir fünf Wege, die dir helfen, mit dem Schmerz besser umzugehen. Du kannst einzelne von ihnen nutzen oder sie als Schritt für Schritt Anleitung nehmen.

 

1. Kontakt abbrechen

Als allererstes empfehle ich dir den Kontakt abzubrechen. Das ist vielleicht der schwierigste Schritt, denn du möchtest ja mit der geliebten Person zusammen sein. Gehen wir davon aus, der Mann hat sich von dir getrennt. Oder er hat dir zu verstehen gegeben, dass aus euch kein Paar wird. Dann ist es für die erste Phase des Liebeskummers wichtig, aus dem Kontakt zu gehen. Wenn das nicht möglich ist, reduziere den Kontakt soweit es geht.
Es geht nicht nur um den persönlichen Kontakt. Vermeide auch, dir Bilder anzuschauen oder alte WhatsApp Nachrichten zu lesen.

Der Mann hat dir gesagt, will nicht mit dir zusammen sein. Deine Seele und dein Körper brauchen jetzt Ruhe. Das heißt nicht, dass du den Mann aus deinem Leben verbannst. Darum geht es beim Kontaktabbruch nicht. Sondern dass du es dir, deiner Seele und deinem Körper ermöglichst, mit dem umzugehen, was passiert. Gerade die erste Phase des Liebeskummers ist die schlimmste für dein Körpersystem. Der Moment, indem du erfährst, der andere will dich nicht, ist für ein Schock. Gib dir Zeit, den zu verarbeiten.

 

2. Räume Erinnerungsstücke aus deinem Sichtfeld

Räume für die erste Zeit Dinge aus deinem Sichtfeld, die dich an ihn erinnern. Schau dich in deinem Zuhause um. Es kann auch das Auto sein, vielleicht hängt etwas von ihm an deinem Rückspiegel. Du musst es nicht wegschmeißen oder verschenken. Das geht natürlich auch, wenn das nötig ist. Für den ersten Moment reicht es, Geschenke oder Sachen von ihm außer Sichtweite zu bringen.

 

3. Verwandle Selbstmitleid in Selbstmitgefühl

Trennung tut weh. Auch dem, der sich trennt. Doch wenn wir Trennung erleben, ohne das zu wollen, passiert es oft, dass wir uns selbst bemitleiden. Das ist verständlich. Vor allem, wenn der andere sofort eine neue Partnerin hat. Es fühlt sich so an, als blieben wir allein und verlassen zurück.

Ich habe das mehrmals so erlebt. Ich tat mir selbst immer schrecklich leid. Ich fühlte mich als Opfer der Umstände, ohnmächtig und hilflos.

Wenn es dir auch so geht, verurteile dich dafür nicht. Es ist verständlich, dass du dich so fühlst. Tröste dich und verwandle so Selbstmitleid in Selbstmitgefühl. Erwische dich dabei, wenn du dich verurteilst. Stoppe das und sprich liebevoll mit dir. Sage Worte wie:
„Hey, Süße, ich kann verstehen, dass du dich allein und verlassen fühlst. Er ist nicht mehr da und das tut dir weh. Das ist normal. Mit dir ist nichts falsch.“

So nimmst du den Schmerz an. Darum geht es im vierten Schritt.

 

4. Erlaube dir, den Schmerz zu fühlen

Der Schmerz ist bereits da und das ist der Grund, warum es wichtig ist, dir das zu erlauben. Das ist herausfordernd, ich weiß. Doch dieser Schritt ist der wichtigste, um Liebeskummer überwinden zu können. Wir wollen Schmerz nicht fühlen. Auch das ist verständlich. Wir haben Angst, dass er überwältigend ist, wenn wir ihn zulassen. Doch das passiert nicht.

Wenn wir Schmerz erlauben, verteilt er sich mehr im Körper und der gesamte Körper hilft mit, den Schmerz zu verarbeiten. Wenn er sich verteilt, wird er nicht größer oder mehr. Er verteilt sich nur mehr.

Du siehst in der Mitte den Schmerz in dunkler Farbe. Das ist der Schmerz, wenn wir ihn nicht zulassen. Nun erlaubst du, dass er da ist und er fängt an, sich im Körper zu verteilen. Du siehst auf dem Bild wie die Farbe immer heller wird, je mehr sie nach außen geht. So ist es auch mit dem Schmerz. je mehr wir ihn annehmen, um so mehr löst er sich auf. Lass dich dabei von einer erfahrenen Person begleiten. Dann ist es leichter. Schreibe mir gerne einen Kommentar unter diesen Artikel, wenn du dich dabei von mir unterstützen lassen willst. Ich melde mich dann bei dir.

 

5. Schreibe eine Dankbarkeits-Liste über dich

Wenn du dich ohnmächtig und hilflos fühlst, gibt es eine sehr kraftvolle Übung. Schreibe eine Dankbarkeitsliste über dich.
Schreibe alles auf, wofür du dir dankbar bist im Kontakt mit dem Mann. Schau auf alles, was du mit ihm erlebst hast und finde, wofür du dir dankbar sein kannst.

Beispiele:

  • Ich bin mir dankbar, dass ich es immer wieder mit ihm versucht habe.
  • Ich bin mir dankbar, dass ich heute seinen Online Status nicht kontrolliert habe.
  • Ich bin mir dankbar, dass ich ihm offen gesagt habe, wie ich mich fühle.

Wenn dir nicht sofort etwas einfällt, drehe die Selbstvorwürfe ins Gegenteil um.

Ich dachte früher oft, ich bin schuld, wenn ein Mann sich von mir trennte. Ich sagte mir Sätze wie: „Mit einer wie mir kann man nicht zusammen sein.“ Das bedeutet: Mit mir stimmt was nicht. Ich bin nicht liebenswert. Das sind vernichtende Urteile.

Umgekehrt klingen die so:

– Ich bin nicht schuld. Ich habe mein Bestes getan.

– Mit mir ist alles in Ordnung. Ich bin liebenswert.

In die Dankbarkeitsliste kannst du dann schreiben:

  • Ich bin mir dankbar, mein Bestes getan zu haben.
  • Ich bin mir dankbar, mich nicht weiter zu verurteilen.

So wendest du dich dir zu und verwandelst Selbstmitleid in Selbstmitgefühl.

Wenn du dann merkst, etwas in dir beruhigt sich, kann etwas passieren, wovor ich dich warnen will.

 

Was du bei Liebeskummer besser sein lässt

 

4 Hinweise

1. Tappe nicht in die Freundschaftsfalle

Beruhigen wir uns, kann es sein, dass wir mit dem anderen Freundschaft wollen. Pass auf, dass du da nicht in die Freundschaftsfalle tappst.

Das kann eine Idee oder Vision sein, dass ihr in Zukunft Freunde seid. Achte darauf, in welcher Phase des Liebeskummers dir diese Idee kommt. Wenn du zu früh daran denkst, kann es sein, dass du dir etwas vormachst. Du glaubst, du willst Freundschaft, doch es geht dir darum, ihn zurückzugewinnen.

Wenn du dann wieder mit ihm in Kontakt kommst, wird es noch schwieriger, ihn loszulassen. Die Idee der Freundschaft macht erst Sinn, wenn du alle Phasen des Liebeskummers durchlaufen hast.

 

2. Überspringe die Phasen des Liebeskummers nicht

Die vier Phasen sind:

1. Der Moment der Trennung

2. Nicht wahrhaben wollen und dagegen angehen

3. Selbstreflexion

4. Neuorientierung

In der ersten Phase erfährst du, er will dich nicht oder nicht mehr. Er hat Schluss gemacht und vielleicht ist da schon eine neue Partnerin. Das ist die Schockphase, in der alles in deinem System in Alarmbereitschaft ist. Du bist im Überlebensmodus.

Diese Phase dauert Stunden. Es folgt die zweite Phase: Es nicht wahrhaben wollen.
Du kämpfst über Tage oder Wochen dagegen an und versuchst ihn zurückzugewinnen.

In dieser Phase ist es sehr schwierig, nicht mit ihm in Kontakt zu treten. Seinen online Status nicht zu kontrollieren, nicht bei ihm zu Hause vorbeizufahren und zu schauen, ob Licht an ist. Du stehst unter Stress, die Gedanken kreisen.

Wird das besser, beginnt die dritte Phase.
Wir blicken auf das, was geschehen ist und fragen uns, ob wir uns anders hätten verhalten sollen oder können.

Danach kommt die Phase der Neuorientierung. In der vierten Phase bekommen wir Lust, einen neuen Mann kennenzulernen und kümmern uns darum, dass das geschieht.

Die vier Phasen sind wichtig. Überspringe sie nicht. Nimm dir Zeit, sie bewusst zu erleben. So überwindest du Liebeskummer schneller.

 

3. Zu schnell einen neuen Partner suchen

Natürlich sollst du nicht allein zuhause sitzen mit deinem Schmerz. Es ist gut, unter Menschen zu sein und dich abzulenken. Doch suche dir nicht zu früh einen neuen Partner. Es ist nicht seine Aufgabe, dich abzulenken und er ist auch nicht dafür da, dass du deinen Schmerz nicht spürst. Es hilft dir nicht, vor dem Schmerz mit einem neuen Partner wegzulaufen.

Du kannst deinen Schmerz verdrängen und dich ablenken, dass du ihn nicht mehr spürst, doch er ist deshalb nicht weg. Er wird wieder an die Oberfläche kommen, später, in deiner neuen Partnerschaft.
Du schleppst dann „Altlasten“ mit dir herum, um die du dich in deiner neuen Partnerschaft kümmern musst.

Gib dir und einem neuen Partner Zeit und so die Chance, eine tiefe Verbindung einzugehen und einander zu begegnen.

 

4. Bezeichne dich nicht zu früh als emotional abhängig

Wenn du aktuell in Trennung bist und es gerade sehr wehtut, denke daran, dass das natürlich ist. Trennung tut weh. Es ist unsere Natur, uns mit einem anderen Menschen zu verbinden.

Du wirst in den Phasen des Liebeskummers erleben, dass er dir mal besser und mal schlechter geht. Manchmal macht es dir nichts aus, ihn zu sehen oder von ihm zu hören. Ein anderes Mal reißt es dir den Boden unter den Füßen weg.

Das ist ganz normal. Mit emotionaler Abhängigkeit hat das noch lange nichts zu tun. Liebeskummer ist kein Synonym für emotionale Abhängigkeit. Es gibt bestimmte Anzeichen, die dafür sprechen, dass du emotional abhängig bist. Welche das sind, erfährst du in meinem Blogartikel Emotional abhängiges Verhalten – 5 Anzeichen.

Herzlich

Deine Jivana 

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