Ich hatte dieses Gefühl, nur im Kopf zu sein, früher total. Meinen Körper gab es von Hals abwärts nicht. So fühlte es sich an für mich, so abgeschnitten war ich von meinem Körper.
Das spiegelte sich auch in meinen Liebesbeziehungen wider. Wenn ich etwas erlebte, was mir wehtat, fing ich an, ganz viel darüber zu reden.
Ich hatte für alles eine Erklärung und konnte die Zusammenhänge intellektuell geradezu sezieren.
Den jeweiligen Mann in meinem Leben analysierte ich, bis ich ein stimmiges Ergebnis hatte, was mit ihm alles nicht stimmte und warum eine Beziehung mit ihm nicht möglich war.
Kommt dir das bekannt vor?
Spürst du dich selbst in deinem Körper kaum und bist du gedanklich zu 100 Prozent mit ihm beschäftigt?
Fragst du dich,
- was mit ihm ist?
- warum er so ist?
- ob er sich jemals ändern wird?
- was kann ich tun, damit er sich ändert?
- etc.
Liest du gerne Bücher aus der Rubrik Psychologie zum Thema Liebesbeziehungen?
Streichst du dir dabei mehr Stellen an, in denen du etwas über ihn erfährst als über dich?
Bei mir war das früher so. Da hatte ich mir auch das Buch „Männlichkeit leben“ gekauft, um zu erfahren, wie es um ihn bestellt ist.
Aber warum ist das so?
Warum beschäftigen wir uns so viel mit ihm, statt mit uns selbst?
Da gibt es natürlich ganz viele Antworten drauf. Doch in dem Zusammenhang, den ich hier anspreche, geht es ziemlich sicher darum, Angst vor dem eigenen Schmerz zu haben.
Wenn ich meinem Verstand so viel Raum gebe und mich dadurch von meinem Körper abtrenne, dann ist da was, was ich nicht spüren will.
Das geschieht natürlich unbewusst und ist eine Abwehrstrategie, die vor vielen Jahren entstanden ist. Damals war sie hilfreich und hat dich geschützt, sonst wäre sie nicht entstanden.
Nur heute brauchst du die Abwehr mit großer Sicherheit nicht mehr.
Heute hindert sie dich daran, frei, erfüllt und glücklich dein Liebesleben zu genießen.
Wie kannst du sie dann auflösen, wenn du sie heute nicht mehr brauchst und sie dich nur noch hindert?
Wie kannst du den Verstand beruhigen und deinen Körper wieder spüren?
Ich selbst bin damals den Weg über den Körper gegangen und dann zum Verstand.
Auch da gibt es viele verschiedene Wege. Ich habe damals den Weg über Yoga und Meditation gewählt.
Dadurch spürte ich zum ersten Mal, wie dolle abgespalten ich von meinem Körper war. Diese Bewusstwerdung half mir, wieder in Kontakt zu meinem Körper zu kommen. Der Verstand wurde dadurch schon viel ruhiger.
Ich lernte, ihn in den Meditationen einfach plappern zu lassen und meine Aufmerksamkeit weiter auf mein Inneres zu richten. Dadurch nahm ich ihn nicht mehr als so dominant war.
Später lernte ich mit The Work of Byron Katie eine Methode kennen, die es mir möglich macht, dass Gedanken, die einst belastend waren, einfach nicht mehr auftauchen.
Heute ist es so, dass ich mich sehr in Einklang fühle mit meinem Körper, meinem Geist und meiner Seele.
Auch, weil ich all das weiter praktiziere – Yoga, Meditation, Gedankenhygiene, wie ich es gerne nenne.
Es ist ein wunderbares Geschenk, das ich aus dieser „Arbeit“ mit mir selbst erhalten habe:
Einen folgsamen Verstand in einem freien Körper.
Wie du spürst, ob Freiheit in deinem Körper ist, darum wird es in meinem nächsten Artikel gehen.
Herzliche Grüße
Deine Jivana
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