Wie du das Vertrauen in die Liebe zurückgewinnst

von | Mai 11, 2019 | 0 Kommentare

Du bist so Mitte 40, Anfang 50, schaust auf dein Liebesleben zurück und stellst fest, dass das insgesamt nicht die geeignetsten Erfahrungen waren, um dein Vertrauen zu Männern und in die Liebe zu stärken.

Wenn du genauer hinschaust, erkennst du auch ein gewisses Muster, das sich zu wiederholen scheint.

Da gibt es die ein oder andere langjährige Liebesbeziehung in deinem Leben, doch inzwischen auch viele Beziehungen, die alle irgendwie nicht tragfähig waren. Sei es, weil er nicht frei war und sich nicht für dich entscheiden wollte oder er einfach keine Beziehung, sondern nur eine Affäre mit dir wollte oder er dich unbedingt wollte, doch du ihn eben nicht.

Und wenn du noch mal wieder hinschaust, stellst du fest, dass diese Beziehungen alle irgendwie ganz schön verletzend waren. Du wurdest belogen, betrogen, verlassen, fühltest dich als zweite Wahl und ähnliches.

Und nun schaust du in die Zukunft, fragst dich, was denn da jetzt noch kommen soll und ziehst aus all den Erfahrungen der Vergangenheit die Schlussfolgerung:

Ich habe das Vertrauen zu Männern verloren.

Ein machtvoller Gedanke. Ein sehr machtvoller Gedanke ist das! Und zurecht fragst du dich, was denn da in Zukunft noch kommen soll – wenn du diesen Gedanken denkst und glaubst, dass das wahr ist.

Je länger du nämlich an dieser Schlussfolgerung festhältst und glaubst, dass es wahr ist, dass du das Vertrauen zu Männern verloren hast, umso mehr wird dieser Gedanke zu einem Glaubenssatz in dir. Und um so besser ist es, dass du jetzt diesen Artikel hier liest, damit du genau das so schnell wie möglich sein lassen kannst, damit sich der Gedanke in dir nicht in Stein meißelt.

Denn was geschieht nun, wenn du diesen Gedanken weiter denkst und glaubst, dass er wahr ist?

Der Gedanke löst zunächst immer wieder Gefühle in dir aus, er befeuert sie gerade zu. Und wenn wir glauben, dass wir nicht vertrauen können, dann werden wir unsicher und wenn wir unsicher werden, taucht Angst auf. Wie sich diese Angst dann in Verhalten zeigt, kann unterschiedlich sein. Bei mir ist es so, dass ich dann in den Kampfmodus gehe. Würde ich einem Mann begegnen, mit der Überzeugung, dass ich das Vertrauen verloren habe und in Angst sein, würde es nicht lange dauern, dass ich Stress mache und entweder bin ich dann als erste weg oder der Mann.

Schau mal, wie die Kette der Ereignisse bei dir aussieht, wenn du den Gedanken glaubst, dass du das Vertrauen zu Männern verloren hast und dich in der Folge unsicher und ängstlich fühlst. Vielleicht verhältst du dich dann unterwürfig und machst dich klein vorm anderen. Eine wirkliche Begegnung mit einem Mann wird dann als Ergebnis jedenfalls auch nicht stattfinden.

Oder aber du gehst in den Fluchtmodus und siehst zu, dass du dem Ganzen einfach aus dem Weg gehst, in dem du jede Gelegenheit einen Mann kennenzulernen schlichtweg vermeidest. Was auf jeden Fall aus deiner Schlussfolgerung wird, die du aufgrund deines vergangenen Liebeslebens gezogen hast, sieht in der Reihenfolge dann so aus:

Ein Gedanke
=> erzeugt ein Gefühl
=> das führt zu einem Verhalten
=> das wiederum ruft ein Ereignis hervor.

In dieser Reihenfolge läuft es ab. Immer? Ja, immer!

Ich zeige dir das hier noch ein zwei anderen Beispielen:

Beispiel 1:

Er hätte mich nicht anlügen dürfen. (Gedanke)
=> Du wirst wütend. (Gefühl)
=> Konfrontierst ihn damit. (Verhalten)
=> Ihr streitet miteinander. (Ereignis)

Bei dem anderen läuft es ebenso ab:

Die unterstellt mir da was. (Gedanke)
=> Er wird wütend. (Gefühl)
=> Er geht in Abwehr. (Verhalten)
=> Ihr streitet miteinander. (Ereignis)

Beispiel 2:

Keiner liebt mich. (Gedanke)
=> Du fühlst dich traurig. (Gefühl)
=> Du ziehst dich zurück (Verhalten).
=> Du bleibst allein. (Ereignis)

Wenn wir nun beim Ereignis ansetzen, um die Kette zu durchbrechen, ist das nicht wirkungsvoll. „Hört doch einfach auf zu streiten“, wird kaum klappen, wenn da noch immer Abwehr und Wut im Spiel ist.

Beim Verhalten anzusetzen, ist ebenso schwierig. „Geh doch einfach unter die Leute und gönn dir was Schönes“, klappt auch nicht so gut, wenn wir traurig sind und denken, dass uns keiner liebt.

Beim Gefühl anzusetzen, ist auch nicht so erfolgsversprechend, da wir kaum ein Gefühl verändern können, wenn der Auslöser, also der Gedanke, noch immer da ist. Zu denken „Keiner liebt mich“ und dabei fröhlich zu sein, kommt eher selten vor.

Bleibt also der Gedanke, der Ursprung allen Leidens. Und genau an dieser Stelle kannst du dein verloren geglaubtes Vertrauen zu Männern zurückgewinnen.

Wie kannst du nun dein Vertrauen zu Männern zurückgewinnen?

In dem du den Auslöser, also den Gedanken „Ich habe das Vertrauen zu Männern verloren“ überprüfst.

Und das wiederum geht am wirkungsvollsten mit The Work of Byron Katie. The Work setzt mit ihren 4 Fragen genau beim Gedanken an und bietet dir mit den anschließenden Umkehrungen neue Möglichkeiten, auf dein bisheriges Liebesleben zu blicken. Heißt, du denkst neue Gedanken, diese lösen andere Gefühle aus, in der Folge verhältst du dich anders und erlebst andere Ereignisse.

Die 4 Fragen sind:

  1. Ist das wahr?
  2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
  3. Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?
  4. Wer wärest du ohne diesen Gedanken?

The Work ist dabei keine Fragetechnik. Sie ist ein meditativer Prozess, in dem du deine eigene innere Wahrheit erforscht.

Und dabei geht es nie um Richtig oder Falsch oder um die Frage, ob etwas tatsächlich stattgefunden hat oder nicht, wenn wir fragen „Ist das wahr?“ Es geht darum, zu erforschen, wie es für dich in deinem Innern ist, wenn du an diesem Gedanken festhältst. Du gehst nach Innen, in deinen Körper, in dein Herz, in deine Seele und erlebst, wie es tief in dir ausschaut und wie es sich anfühlt, an bestimmten Gedanken festzuhalten.

Das macht The Work zu einem tiefen meditativen und kontemplativen Prozess, in dem du erkennst, dass du nicht deine Gedanken bist, dass es keinen Grund gibt, stressvollen Gedanken zu folgen, außer, dass sie Leid erzeugen – und das ist nun wahrlich kein Grund.

Und nun stell dir vor, wer du ohne den Gedanken wärest „Ich habe das Vertrauen zu Männer verloren“. Wer bist du dann, wenn es diesen Gedanken nicht gibt? Und auch hier stellst du es dir nicht nur vor, du erfährst, du erlebst dich selbst ohne diesen Gedanken. „Frei, offen, freudig, unbeschwert“ und ähnliche Antworten höre ich dann oft und gebe sie selbst, wenn ich selbst im Prozess der 4 Fragen bin.

Und dann kehrst du den Gedanken um. Aus „Ich habe das Vertrauen zu Männern verloren“ wird:

  1. Umkehrung zu mir selbst: Ich habe das Vertrauen zu mir verloren.
  1. Umkehrung zum anderen: Männer haben das Vertrauen zu mir verloren.
  1. Umkehrung ins Gegenteil: Ich habe das Vertrauen zu Männern nicht verloren.

Und auch hier erforschen wir deine eigene innere Wahrheit, in dem wir fragen: Könnte dieser Gedanke auch wahr sein „Ich habe das Vertrauen zu mir verloren“?

Auch hier sind wir zutiefst meditativ und kontemplativ und gehen auf die Ebene des Fühlens und Wahrnehmens, in dem wir diesen umgekehrten Gedanken überprüfen.

Geradezu immer erfahre ich bei meinen Klientinnen ein tiefes Mitgefühl für sich selbst und den anderen, wenn wir den Verstand auf diese Weise einladen, aus seiner Einbahnstraße heraus zu kommen und in die Weite zu schauen. Denn auch hier gilt wieder:

Gedanke => Gefühl => Verhalten => Ereignis

Ich habe das Vertrauen zu mir verloren. (Gedanke)

Es macht mich traurig und berührt mich. (Gefühl)

Ich komme bei mir selbst an und kann wieder mehr ich selbst sein. (Verhalten)

Männer sind nicht länger meine Feinde. (Ereignis)

Spätestens am Ende einer Work, also nach der 3. Umkehrung ins Gegenteil, taucht in dir tiefer innerer Frieden auf und die Liebe beginnt wieder zu fließen – zu dir selbst und zum anderen. Und je öfter du The Work of Byron Katie durchführst, je mehr sich dein Verstand und dein ganzes System an diesen Prozess gewöhnt haben, um so tiefer und wirkungsvoller veränderst du die Landkarte deines Verstandes.

Um so tiefer und wirkungsvoller veränderst du deine eigene Realität, die immer nur ein Abbild deines Denkens ist.

Um so tiefer und wirkungsvoller findest du wieder Platz im Vertrauen, schenkst du dem Vertrauen Männern und der Liebe gegenüber wieder Platz in dir.

Herzlich 

Deine Jivana

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